Film-Kritik: Kill (2022)

 14. August 2025 •  Ekkart •  Kritik •  Kino, Kritik •  IMDB •  9
 angesehen am 12. August 2025
 Fazit: Diese Inder... SPIO/JK geprüft: keine schwere Jugendgefährdung redlich verdient.

Kill – blutige Klopperei aus Indien.

Spoiler- und Gewaltwarnung!

Amrit und Viresh, zwei Soldaten (NSG-Commando) haben gerade einen Einsatz hinter sich, da muss Amrit mit Viresh nach Ranchi fahren, um dort seine langjährige Geliebte und zukünftige Frau Tulika zu treffen, die gerade mit jemand anders verlobt wird. Sie schwören sich ewige Liebe und fahren im selben Zug, getrennt, da der Vater nichts von beiden weiß, zurück nach New Delhi. Im Zug hält Amrit um Tulikas Hand an, sie sagt ja.

Im Zug sind aber auch professionelle Räuber, die den Zug ausrauben. Das lassen alle geschehen, lohnt nicht, sich deswegen Gewalt aussetzen zu müssen.

Einer der Räuber, Tani, ist offensichtlich ein Psychopath und als er erfährt, dass Tulikas Vater, ein reicher Händler, mit an Bord ist, will er ihn als Geisel nehmen. Da ist Tulika auch gleich dabei.

Jetzt können sich auch Amrit und Viresh nicht mehr zurückhalten und kloppen sich mit den Räubern/Entführern. Alles eskaliert und “aus Versehen” wird einer der Räuber von Viresh getötet, um Tulikas Mutter zu schützen. Alle Räuber sind Verwandte: Onkel, Väter, Brüder, Söhne, also haben wir jetzt eine Rachegeschichte. Alles eskaliert noch weiter.

Tulikas Schwester Ahaana ist wegen eines Toilettengangs getrennt von ihrer Familie, Amrit verspricht, sie zu suchen.

Bis hierher ist der Film spannend erzählt, große Klopperei, seltsame Stimmung. Die Gewalt wird hingenommen und alle wollen eigentlich nur, dass es bald vorbei ist. Außer Tani, der ist durchgeknallt. Amrit und Viresh und die Banditen hauen sich, es gibt nur einen Toten, alle anderen werden nur so weit zurückgeschlagen, dass sie wieder aufstehen können und weitermachen. Auch Messerstiche werden ganz gut weggesteckt, tut weh, ist aber selten tödlich.

Sehr gewalttätig, relativ blutarm.

Dann will Tani Tulika vergewaltigen, sie wehrt sich mit einem Messer und schneidet ihn. Da sticht er sie mehrfach mit einem Messer in den Bauch und als sie daran nicht stirbt, in den Hals. Alles vor Amrits Augen. Dann wirft er sie aus der Tür des fahrenden Zugs, in dem Augenblick kommt der Gegenzug.

Schon lange hab ich vor Überraschung und Respekt nicht mehr so laut gelacht, wie in dem Augenblick.

Hut ab, Nikhil Nagesh Bhat, Balls of Steel.

Jetzt kommt auch der Titel des Films: “Kill”

Klar, dass Amrit jetzt auf Banditenjagd geht. Nicht, ohne Viresh zu sagen, dass er jetzt die wichtigste Person in seinem Leben ist.

Zweite Überraschung: Samthandschuhe sind aus: wir fangen an mit Genickbruch und zermanschtem Gesicht mit Feuerlöscher. Der richtig harte Splatterteil ist eingeläutet.

Der Rest des Films besteht daraus, allen den Garaus zu machen und sich dabei zu prügeln. In einer wirklich deftigen Gewaltorgie. Ab und an überlegen die Banditen, ob es nicht besser wäre, aus dem Zug zu steigen. Wäre für sie besser gewesen. Wenig Leute überleben, sowohl bei den Banditen als auch bei den Passagieren.

Es ist unglaublich, was der Film abliefert. Feuerzeugbenzin, Zippo, Messer, Hämmer, kleine Hämmer, Feuerlöscher, Stangen, …

Am Ende sind wir alle erschöpft. Von der Action, von der Unlogik, von den Klischees und von dem Ernst, mit dem das alles dargeboten wird.

Klasse.


 Fazit: Diese Inder... SPIO/JK geprüft: keine schwere Jugendgefährdung redlich verdient.