Madame Web – so eine Art Ursprungsgeschichte am Rande von Peter Parker, wie wir nach dem Film herausfanden.
Spoiler.
Wir beginnen mit Constance, schwanger, die im Dschungel von Peru nach einer Spinne sucht, die übermenschliche Fähigkeiten verleihen soll. Sie findet die Spinne, ihr Begleiter Ezekiel bringt daraufhin die Forschungsgruppe um, Constance dann irgendwie auch und flieht. Sie überlebt lange genug, um von den Spinnenmenschen gefunden zu werden und Cassandra im Höhlensee zu gebären, ein riesiges Kind.
Cut – Cassandra (Dakota Johnson) ist Rettungssanitäterin. Dramatische Fahrt durch New York.
Anmerkung: alles, was mit Rettungssanitäterin und ihrem Handeln zu tun hat, ist hanebüchen. Da muss man sehr stark drüber wegsehen.
Cassandra ist angenehm menschenscheu und awkward. Sie findet heraus, dass sie in die Zukunft sehen kann, aus Versehen und unkontrolliert.
Das trifft sich gut, denn Ezekiel, der jetzt Spinnenkräfte hat und reich ist, bringt anscheinend regelmäßig Leute um und hat Angst, von drei Teenager-Spiderwomen getötet zu werden. Also sucht er sie und will sie zuerst umbringen. Das kann Dakota verhindern, die vier flüchten und versuchen, eine Lösung zu finden. Und herauszufinden, was los ist.
Dazu fliegt sie nach Peru, wo sie mit Hilfe der erstaunlich detailgetreuen A4-Karte aus dem Tagebuch ihrer Mutter (an diesem Baumstamm links) den letzten Spinnenmann findet, der ihr erklärt, dass sie ab jetzt an mehreren Orten gleichzeitig sein kann. Und in die Zukunft gucken. Und ihre Mutter hat nur für Cassandra die Spinne gesucht.
Wieder zurück, wo es die Mädels nicht geschafft haben, eine Woche unterzutauchen, weil, als Peter Parkers Geburt ansteht, alle drei auch mit ins Krankenhaus müssen, so dass Ezekiel sie findet und versucht, umzubringen. Showdown in der Feuerwerksfabrik. Spinnenmann verliert grundlos zwecktypisch seine Superkräfte und stirbt. Cassandra wird blind und gelähmt, lächelt aber sehr debil mit einer sehr schlimmen Sonnenbrille. Happy End.
Ach.
Am Anfang war der Film wirklich gut. Ich erwarte keinen Film ohne Logiklöcher und das unlogische Verhalten hielt sich auch noch in Grenzen. Die drei Mädels waren auch gut und das erste Zusammentreffen ging. Die Diner-Szene war dann der Beginn von “Ach nee”.
Und dann wusste der Film nicht mehr so richtig: es war schon viel Zeit vorbei, nix geklärt, also aufs Tempo drücken: Peru, unangenehme zuckersüße Mutterszene, Cassandra hat plötzlich Menschen lieb, Böser tot, fertig.
Das war wirklich nicht gut.
Und so ein Ende vom Film wirkt halt deutlicher nach als der durchaus interessante Anfang. Warum musste Cassandra denn nun freundlich werden. Hätte ein cooler Menschenfeind bleiben können. Die Mädels hätten das auch so gerockt und gut ist. Der Böse – Mantel des Schweigens. Klarer Fall von griechischer selbsterfüllender Todesprophezeiung – Cassandra.
Bisschen mehr Zutrauen zu den Figuren, weniger Showdown und Happy End. Gedreht war der Film gut, Effekte in Ordnung, Schauspieler:innen auch.
Nicht ganz der filmische Flop, als den die Superhelden-Frauenhasser den Film verkaufen wollen aber leider nur Durchschnitt.
Fazit: OK, anfangs gut unterhalten aber leider nach hinten raus schwächer werdend.