Film-Kritik: Oblivion (2013)

 31. Juli 2025 •  Ekkart •  Kritik, Tom Cruise •  Kino, Kritik •  IMDB •  6
 angesehen am 10. Juli 2025
 Fazit: Tolle Bilder, interessante Geschichte, trotzdem nicht viel draus gemacht: nicht geärgert, nicht begeistert, da wäre einfach mehr drin gewesen.

Oblivion – endlich dazu durchgerungen, den Film zu Ende zu sehen.

Ich hatte vor einigen Jahren Oblivion schon einmal angefangen und irgendwie hat er mich nicht gefesselt, so dass ich nach einer halben Stunde aufgegeben habe.

Also neuer Versuch: Tom Cruise (Jack) wartet als Techniker große Atmosphärenwandler sowie Drohnen, die zu deren Schutz da sind. Er wird unterstützt von Andrea Riseborough (Victoria), die seine Einsätze überwacht und leitet, beide leben eheähnlich zusammen. Das tun sie in einem futuristischen Glashaus in den Wolken.

Wir lernen, dass Jack sich nach der Erde sehnt und nicht danach, nach dem Dienst zurück ins Tet zu fliegen. Im Gegensatz zu Victoria. Als eine Drohne zu warten ist, gerät Jack in einen Hinterhalt der Rebellen, die es noch auf der Erde gibt. Er findet ein Buch, kann entkommen, zweifelt immer mehr, fliegt zu seinem Refugium am See, fährt sinnlos mit dem Motorrad rum.

Dann stürzt ein Raumschiff ab, Jack findet Überlebende, eine kann er retten. Die Lage eskaliert immer weiter und dann öffnet sich die Geschichte erzählerisch und wir erfahren nach und nach, wie die Wahrheit hinter der Geschichte aussieht.

Yada, yada, yada: Kampf gegen Rebellen, Drohnen, sich selbst, Außerirdische, große Liebe, wehmütiges Happy End, dann Happy End.

Der Film hinterlässt mich zwiegespalten.

Gedreht ist er hervorragend. Die Settings, die düstere Zukunft, Raumschiffe, Glashaus, Gleiter, das alles ist vom Feinsten. Es ist beeindruckend, wie überzeugend diese Zukunft wirkt.

Die Geschichte ist ebenfalls sehr gut, eine interessante Variante der Alien-Invasion mit Klonen und ein wenig Matrix-Feeling versetzt. Hat mich oft genug überrascht mit ihren Wendungen, die sogar nachvollziehbar waren. Auch da gibt es nicht viel auszusetzen.

Schauspielerisch ist alles ok. Gut, Tom Cruise ist nicht der beste Schauspieler, der Rolle aber durchaus gewachsen. Alle anderen sind kein Fallobst, wie gesagt: völlig ok. Hervorzuheben ist Andrea Riseborough, die ihre Rolle richtig überzeugend spielt.

Aber die Umsetzung. Zunächst stimmt das Pacing nicht. Der Anfang zieht sich, dann gibt es Action, dann wieder endlose Ruhe etc. pp. Der Film findet keinen guten Rhythmus und wird dadurch ernsthaft langweilig. Ich hab mich an mehreren Stellen vom Spulen abhalten müssen, bei zwei hab ich gegen mich verloren und je eine Minute übersprungen.

Dann ist die Geschichte zwar durchdacht, die Handlungen der Personen aber gerade in entscheidenden Situationen nicht. Das betrifft insbesondere die Rebellen, die sind nicht die schlausten, obwohl sie ja Taktikgenies sein sollen. Das reißt z.B. hart aus der einen großen Actionszene mit den Drohnen raus. Die ist technisch gut aber inhaltlich so richtig schlecht.

Und der Film lässt wenig Klischees aus. Gerade der Schmalzfaktor ist sehr hoch, sei es die Erde als Sehnsuchtsort oder die Beziehung zu Julia (Olga Kurylenko). Dafür ist Tom Cruise wirklich nicht der richtige Schauspieler.

Ich hab mich wenig gelangweilt, bin aber auch nicht durchgehend gefesselt gewesen. Im Gegensatz zu anderen Filmen würde ich nicht unbedingt kürzen, sondern andere Szenen sehen wollen. Die Rebellen z.B. sind nicht genug ausdifferenziert. Die Welt ist interessant. Olga Kurylenko, Morgan Freeman oder Nikolaj Coster-Waldau können mehr als nur gucken und belanglose Sachen sagen.

Ach.


 Fazit: Tolle Bilder, interessante Geschichte, trotzdem nicht viel draus gemacht: nicht geärgert, nicht begeistert, da wäre einfach mehr drin gewesen.