Sri Asih – indonesische Superheldenaction, in Deutschland in “Queen of Justice – Sri Asih” umbenannt.
Alana ist ein Mädchen, das unter dramatischen Umständen geboren wird – wir reden über Vulkanausbruch, Asche, Unfall, sterbenden Vater, mysteriöse Frau aus dem Wald, solche Dinge. Die Eingangssequenz ist an sich schon interessant: Vulkan bricht aus, unser Paar flieht mit altem Mercedes vor den Aschewolken und hilft niemandem von den anderen Leuten, die durch die Asche sterben. Nicht mal der Frau mit dem Lamm… Dann kann der Mann vor Asche nicht mehr aus dem Auto gucken und fährt voll in den Baum. Mit Vollgas und ca. 20 km/h.
Egal, ein paar Jahre später sehen wir, wie Alana im Waisenhaus ihren Kumpel verteidigt und dabei übernatürliche Fähigkeiten zeigt. Sie wird adoptiert, cut, sie ist Martial-Arts-Kämpferin im Ring geworden, um ihren Zorn unter Kontrolle zu bringen.
Yada, yada, yada, sie ist Kämpferin für eine Göttin, die gegen eine andere Göttin kämpft. Deren Boten auf Erden sind fünf Leute, dann aber doch nur einer, der böse gegen sie kämpft und intrigiert. Dann gibt es noch den bösen Immobilienhai, der Slums verbrennen lässt und arme Leute für Ungeziefer hält, der ist aber dann doch nicht der richtige Böse.
Das Erwecken als Superheldin ist übrigens nicht durch Biss des radioaktiven Vulkans oder so, sondern ein rituelles Zeremoniell, in dem sie die Göttin selbst sieht. Das war mal interessant.
Der Böse muss besiegt werden, die armen Leute gerettet, das gelingt, Friede, Freude, Eierkuchen, die beiden lüsternen Männer gehen leer aus, ach.
Die Geschichte ist etwas konfus, dabei aber stockkonservativ: Gut, Böse, Böse ist richtig böse, die Guten müssen siegen. Es gibt ein, zwei überraschende Szenen, der Rest nach Schema F.
Wenn wenigstens die Kämpfe gut wären.
Die sind aber sehr, sehr steif. Und langsam. Das ist Anfangszeit des Kung-Fu-Kinos, wo die gelernten Choregraphien abgespult werden und man weiß, ah, der Schlag, da muss ich dort blocken, ok. Da ich gleich gehauen werde, kann ich schon mal vorher in die Luft springen, sieht spektakulärer aus. So in der Richtung.
Der Schnitt versucht, das zu kaschieren, aber gerade die Bossfights sind unglaublich lahm, hölzern und ohne Impact. Da sind die Anfangsszenen im Ring noch Gold dagegen.
Das verwundert, denn die Stunts sind vom Uwais-Team und z.B. The Raid kann man keine schlechten Kämpfe vorwerfen.
Wenn wenigstens das Script gut wäre. Abgesehen davon, dass eine 08/15-Geschichte erzählt wird, wird diese einfach nur konfus erzählt. Da werden Erzählstränge aufgemacht und gleich wieder vergessen.
Wer hat denn den Sohn ermordet?
Was ist aus der Frau des Bösen geworden?
Was ist das für eine blödigliche Rivalität zwischen den schmachtenden Männern?
Warum stehen die Bösen in einer Fabrik und schlagen mit Stöcken auf Geländer?
Was hat uns der Maskenball gegeben?
Warum gibt es nur einen Bösen und nicht die versprochenen fünf?
Ach.
Schauspielerisch will ich nicht meckern. Die Figuren sind meist gut besetzt. Unsere Hauptdarstellerin ist solide, darf gerade im Endkampf aber nur gucken. Ernsthaft, sie guckt grimmig. Lange.
Sie kann auch nicht grimmig oder zornig gucken, aber lieb.
Reicht für die Rolle aus.
Ansonsten sind die meisten Rollen immer knapp unter oder mitten drin im Overacting. Ist ok.
Insgesamt ging dem Film recht schnell der Zug aus. Zwischendrin war das noch ok aber irgendwann muss dann auch was passieren. Und das kann nicht nur ein computeranimierter Schal sein. Soo schlecht war Pevita Pearce als Alana nicht in den Kämpfen, als dass man das nicht einfach praktisch hätte machen können. Schade drum.
Fazit: Kein sehr guter Film, kein sehr schlechter Film. Mittelmaß.